Unser Moderator Nando war für euch auf dem Gamescom Congress und stellt euch heute das auf der Gamescom stattgefunde Politik-Battle vor.
Beitragsbild: Kölnmesse / Oliver Wachenfeld

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gamescom congress 2018, Debatt(l)e Royale, v.l.n.r Lisa Sophie Laurent (YouTuberin), Lars Klingbeil (Generalsekretär SPD), Nicola Beer (Generalsekretärin FDP), Jörg Schindler (Bundesgeschäftsführer Die Linke), Michael Kellner (Bundesgeschäftsführer Bündnis 90/Die Grünen), Annegret Kramp-Karrenbauer (Generalsekretärin CDU), Peter Smits (Moderator), Konrad-Adenauer-Saal, Congress Centrum Nord Foto: Kölnmesse / Oliver Wachenfeld

Auch in diesem Jahr war es wieder soweit. Am 22.08.2018 stellten sich die Generalsekretäre und Bundesgeschäftsführer von CDU, SPD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen beim „Debatt(l)e Royale“ – der Politik-Arena auf der Gamescom – den aktuelle Fragen der deutschen Games-Politik. Auch die Zuschauer konnten live ihre Fragen zu den drei Hauptpunkten „Gamesstandort Deutschland“, „eSports“ und „ die digitale Bildung und Digitalisierung Deutschlands“ an die verschiedenen Vertreter loswerden.

Mit dabei waren Lars Klingbeil (SPD), Nicola Beer (FDP), Jörg Schindler (DieLinke), Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen) und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Moderiert wurde das ganze dieses Jahr von Peter Smits (Pietsmiet) und Lisa Sophie Laurent.

Nach der ersten „Einsprechrunde“, in der jeder Politiker eine Frage beantworten musste, ging es auch schon zum ersten Themengebiet „Gamesstandort Deutschland“. Zum Anfang wurde immer ein Einspieler mit Fragen von Besuchern der diesjährigen Gamescom gezeigt, auf den sich dann mehr oder weniger gestützt wurde. Für CDU und SPD war es ein Anfang, dass das Thema „Gaming“ und „eSport“ in Teilen in den Koalitionsvertrag mit eingebunden wurde, dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Parteienkonflikt, sondern um einen Generationenkonflikt, so Lars Klingbeil. Unstrittig ist, dass die Gamesbranche hier in Deutschland unterstützt werden muss, da sind sich die Abgeordneten vor Ort einig. Der SPD Generalsekretär betont dabei aber, dass die Politik jetzt nicht in den Gedanken verfallen darf, dass man nur kleine und mittelständische Unternehmen und Spiele fördert, sondern dass auch große Unternehmen gefördert werden sollten, damit Deutschland auf dem Markt bestehen kann. Was bringt uns das jetzt in der Zukunft? CDU und SPD betonten, dass an der Förderung gearbeitet wird, denn bis Ende dieses Jahres steht der Haushalt für das Jahr 2019 fest und erst dann können konkrete Fördermaßnahmen benannt werden, so Kramp-Karrenbauer.

Themengebiet zwei war „eSports“. In einer Frage sind sich die Beteiligten vor Ort einig: eSport ist Sport! Nicola Beer sieht die Politik in der Verantwortung, jetzt schon zu handeln. Es ist zwar schön und gut, dass eSport jetzt auch einen eigenen Bereich im Koalitionsvertrag bekommen hat, aber es passiert noch zu wenig. Beispiele diesbezüglich waren das Sportler-Visa. In Köln mussten dieses Jahr diverse Teams ausgetauscht werden, weil es der einzige Sport ist, der diese Sportler-Visa nicht bekommt. Auch Gemeinnützigkeit war der FDP Generalsekretärin wichtig, dass sich heute schon viele Vereine dafür einsetzen den eSport groß zu machen. Jörg Schindler verweist auch auf die Grundschulen, Horte und Vereinen , dass dort frühzeitig das Thema angeboten wird, damit auch die Sportförderung auf der regionalen und bundesweiten Ebene erfolgt.

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gamescom congress 2018, Eröffnung, v.l.n.r. Katharina C. Hamma (Geschäftsführung Koelnmesse), Felix Falk (Geschäftsführer game), Henriette Reker (Oberbürgermeisterin Stadt Köln), Nathanael Liminski (Staatskanzlei NRW), Konrad-Adenauer-Saal, Congress Centrum Nord Foto: Kölnmesse / Oliver Wachenfeld

Letzter Themenblock war „Digitale Bildung & Digitalisierung“. Hierbei wurden auch viele Fragen gestellt wie „Wieviel Downloadgeschwindigkeit sollte in jedem Haushalt verfügbar sein?“ Die verschiedenen Politiker wollten sich dabei nicht auf exakte Zahlen festlegen, dabei kam aber immer wieder das Stichwort „Glasfaserkabel“ zum Vorschein, für das in der jetzigen Legislaturperiode gekämpft wird, so Lars Klingbeil. Der Bundesgeschäftsführer der Linken hingegen mahnte, dass man sich nicht auf die Methoden verlassen kann, die sich schon in den vorherigen Legislaturperioden nicht bewähren konnten. Es sollten nicht die privaten Unternehmen dafür alleine zur Verantwortung gezogen werden, dass sich das Breitband Internet in Deutschland alleine und „irgendwie“ verteilt. Michael Kellner schließt sich hierbei den Worten von Jörg Schindler weitestgehend an und erwähnte auch noch einmal, dass der Ausbau des Internets wichtig ist um auch das Leben außerhalb der Stadt wieder zu entfachen und um den Leuten dort ein Stück Lebensqualität wiederzugeben. Auch die digitale Bildung ist ein wichtiges Thema. Dabei liegen die Schulen in Deutschland weit auseinander, so Klingbeil. Das zeigt eben auch, das Bildung sich ändern und öffnen muss, um die Schulzeit so zu nutzen, dass man auch später noch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat, so der SPD Generalsekretär. In diesem Punkt sind sich die anderen Politiker ebenfalls einig, dass die Schulen auf einen einheitlichen Stand der Digitalisierung gebracht werden sollen, damit die Schüler in der heutigen Zeit die gleichen Voraussetzungen haben. Auch die Lehrpläne müssen sich ändern, dies muss weiter gefördert werden, aber es dauert und benötigt mehr Dynamik, so Kramp-Karrenbauer.

Am Ende der Veranstaltung konnte ich auch Peter Smits zur diesjährigen Politik-Arena befragen. Sein Fazit: „Dieses Jahr ist es ebenfalls wieder gut gelaufen. Das was teilweise zu lange diskutiert wurde, wurde bei anderen an Redebeiträgen gespart, dennoch war es ein wichtiger Beitrag zur diesjährigen Gamescom und ich freue mich darauf, das nächste Jahr mit dem diesen vergleichen zu können, im Bezug auf den Fortschritt der heute diskutierten Themen“, so Peter Smits.

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gamescom congress 2018, Eröffnung, v.l.n.r. Katharina C. Hamma (Geschäftsführung Koelnmesse), Felix Falk (Geschäftsführer game), Henriette Reker (Oberbürgermeisterin Stadt Köln), Nathanael Liminski (Staatskanzlei NRW), Konrad-Adenauer-Saal, Congress Centrum Nord Foto: Kölnmesse / Oliver Wachenfeld

Das Debatt(l)e Royale könnt ihr hier in Voller Länge nachschauen:

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https://www.youtube.com/watch?v=NHgYCwvfFtc
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Verfasst von:

Overthinking gaming enthusiast with Twitch tendencies

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