Vor einigen Tagen wurde die RWA 1216 veröffentlicht. Wir haben die Chance genutzt und uns die Lok für euch angeschaut. Ob sie ihren Preis wert ist, was gut oder vielleicht auch schlecht umgesetzt wurde, das erfahrt ihr hier. Danke an 3DZUG und RWA für die Bereitstellung des Produktes.

Allgemein

Die 1216 stammt aus dem Hause Railworks Austria, welches bereits die Vorgänger 1016 und 1116 mit dem Railjet in den Train Simulator gebracht haben. Das Modell entstand zudem mit dem User MacroL397. Vertrieben wird die Lok bei 3DZUG in einer Standard Edition, welche nur die Lok der ÖBB Rh 1216 enthält und 24,95€ kostet, als auch eine Gold Edition, welche neben der Lok, einen Wagen der Gattung ÖBB Bm235 enthält, sowie 2 Aufgaben für die Strecke Brenner Kufstein von RSSLO beinhaltet und 5€ mehr, also 29,95€ kostet.

Modell 1216

Der erste Eindruck verrät das hier viel Arbeit reingesteckt wurden. Aktuell werden 9 Varianten der 1216 mitgeliefert. Dazu zählen:

  • ÖBB 1216 025 Weltrekord
  • ÖBB 1216 0xx DaVinci
  • ÖBB 1216 0xx Itlalin Railjet
  • ÖBB 1216 0xx Itlalin Rot
  • ÖBB 1216 141 ÖAMTC
  • ÖBB 1216 025 Kroatien Rot
  • ÖBB 1216 2xx CD Railjet
  • ÖBB 1216 2xx CD Rot

sowie die einfache

  • ÖBB 1216 2xx Railjet

Beim Modell wurde an Details nicht gespart. Es wirkt auf dem ersten Blick stimmig, welches sich auch bei näherer Betrachtung erneut bestätigt.  Schwierige Dinge wie Türgriffe sind voll ausmodelliert und nicht nur per Textur vorhanden. Ebenso ist der seitliche Unterbau komplett vorhanden und somit findet man zb. ETCS bzw PZB Antennen unter der Lok, was nicht bei jedem Hersteller der Fall ist. Zudem ist die Rundung, welche schwer zu modellieren ist, sehr gut gelungen und wirkt nicht kantig. Der Dachaufbau samt allen 4 Stromabnehmern wurde ebenfalls vorbildgetreu nachgebildet. Sämtliche Texturen sind ebenfalls gestochen scharf und wirken nicht verpixelt.  Das Außenmodell überzeugt also bereits auf voller Linie.
Gehen wir nun in die Lok und schauen uns den Führerstand an.
Dieser ist ebenfalls vorbildgetreu nachempfunden und entsprechend modelliert. Das Besondere hierbei ist, dass der Führerstand neben einem 360° Blick mehrere Ansichten zu bieten hat und bei einer Ansicht sogar das Bedientabulat enthalten ist, welches sich sogar bedienen lässt. Hierzu aber später mehr.
Die Rundungen sind auch hier alle sauber und ohne Kanten modelliert. Ebenso sind die Texturen scharf und nicht verwaschen oder unscharf. Das gilt ebenso für die zahlreichen Bedienelemente, wie Schalter. Diese lassen sich gut ablesen und sind sogar mit der Maus bedienen, sind jedoch nicht animiert.
Jedoch hat sich hier ein kleiner Fehler eingeschlichen. In jedem Führerstand klebt der Aufkleber mit Führerstand 1 und nicht in Fst. 1 – Führerstand 1 und in Fst. 2 – Führerstand 2.

Betrieb

Kommen wir nun zum eigentlichen Herzstück einer jeden Lok, dem Fahrbetrieb. Standardmäßig wird die Lok „kalt“ aufgegleist, was bedeutet, dass diese erst aufgerüstet werden muss. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Für die Eiligen unter euch gibt es die Möglichkeit des Schnellaufrüsten. Man drückt eine bestimmte Tastenkombination und die Lok macht sich von selbst fahrbereit. Möchtet ihr das nicht, könnt ihr die Lok mithilfe des mitgelieferten Handbuchs manuell Schritt für Schritt aufrüsten. Hierbei stehen euch zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. So könnt ihr im MTD (Maschinentechnisches Display) bzw. wie es bei den ÖBB korrekt heißt DDI, die Lichtkonfiguration ändern oder das Bahnsystem auswählen (DB, ÖBB, CD sowie RFI). Zudem könnt ihr die Funktion der E-Bremse verstärken.
Das Fahrverhalten der Lok wirkt realistisch und gut umgesetzt. Die Beschleunigung ist nicht zu stark, aber auch nicht zu schwach und die Bremsen machen auch einen guten Eindruck.
Die Lok besitzt einige Funktionen. Neben den deutschen/österreichischen Sicherheitssystemen PZB/Indusi, LZB und Sifa, gibt es auch das MIREL-Sytem aus Tschiechien. Die meisten Knöpfe sind im Führerstand bedienbar, beispielsweise Zugsammelschiene, Motorlüfter oder Führerstandsbeleuchtung. Der Zuglängenmesser (auch als Road Runner bekannt) ist ebenfalls funktionsfähig.

Sound

Der eigentliche Lok-Sound ist dem Original nicht ganz perfekt nach empfunden. Dies ist aber der aktuellen Corona-Situation geschuldet, sodass RWA hier keine Möglichkeiten hatten einen 100% realen Sound einzubauen. Jedoch soll dieser in einem der nächsten Updates nachgeliefert werden. Die restlichen Sounds sind alle real nachempfunden. Sämtliche Schalter und Knöpfe haben einen Sound bekommen, das bedienbare Rollo leider nicht. Die Sprachausgabe ist ebenfalls original und so klingt die Stimme der ÖBB Chris Lohner in dieser.

ÖBB Bm235-Wagen

Der Goldedition liegen noch die Passagierwagen von den ÖBB bei. Diese sind gut modelliert und haben realistisch klingenden Sound. Sie besitzen einige Fahrgastansichten, welche viele Details enthalten.

Fazit

Die Lok lohnt sich auf jeden Fall. Es kommt jeder auf seine Kosten. Wenn der Sound noch nachgebessert wird und die Schalter im Maschinenraum noch animiert werden würden, wäre das Paket komplett. Was allerdings schade ist, ist dass die Aufgaben Voraussetzungen stellen, welche nirgendwo angegeben sind. Daher können wir diese auch nicht bewerten.
Wir würden die Lok mit der Schulnote 2+ bewerten.

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