Das Battle der Großen – Debatt(l)e Royale

Auch dieses Jahr war es wieder soweit und wir besuchten den Gamescom Congress 2019, um das Battle der Großen zu beobachten.
Mit von der Partie waren dieses Jahr die Generalsekrätere und Bundesgeschäftsführer von SPD, CDU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen sowie Die Linke.
Es waren alte Bekannte, aber auch neue Gesichter mit Lars Klingbeil (SPD), Paul Ziemiak (CDU), Linda Teuteberg (FDP), Micheal Kellner (Bündnis 90/Die Grünen) und Jörg Schindler (Die Linke) zu sehen.
Aufgelockert wurde das Ganze dieses Jahr durch Quizfragen zum Thema „Gaming“, welche den Abgeordneten gestellt worden, um so Zeit für ihre „Abschlussrede“ zu sammeln.

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v.l.n.r.: Melek Balgün (m3lly), Lars Klingbeil (SPD), Jörg Schindler (Die Linke), Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen), Linda Teuteberg (FDP), Paul Ziemiak (CDU) und Peter Smits (PietSmiet), gamescom congress, Debatt(l) Royale, Congress Centrum Nord, Konrad-Adenauer-Saal; Foto: Koelnmesse

Gesprächsbedarf gab es reichlich bei den drei Themenblöcken „Games & E-Sport“, „Digitales“ sowie „Community“.
Nachdem sich die einzelnen Personen vorgestellt hatten, ging es auch schon in den ersten Themenblock „Games & E-Sport“. Heiß diskutiert wurde hier die fehlende Gameförderung, in Höhe von 50 Millionen Euro, welche im Haushalt für 2020 aktuell nicht berücksichtigt wird. Ziemiak zufolge müssten diese in den Haushalt. Ausserdem müsse eine Konstante her, sodass es jedes Jahr einer Gameförderung bedarf.
Die SPD werde der Gamesförderung nicht im Wege stehen, so Klingbeil. Unstrittig ist jedoch, dass die Gamebranche hier in Deutschland unterstützt werden müsse, da sind sich die Abgeordneten vor Ort einig.
Bei der Frage E-Sport sind sich ebenfalls alle einig: E-Sport ist Sport. Interessant hierbei ist aner, dass der>Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) oft in der Diskussion fällt.
Klingbeil ist zudem der Meinung, dass der Satz „E-Sport ist Sport!“  von hohen Politikern ebenfalls ausgespochen werden müsse. Zugleich fordert er die Politik auf, sich offen zum E-Sport zu bekennen. Wichtig hierbei ist dann auch die Veränderung der Visa-Strukturen, damit Profisportler einfacher und länger in Deutschland einreisen bzw. leben könnten.
Für Teuteberg ist es ebenfalls wichtig, dass man diesen Sport auch in einem Verein ausüben könne.

Im Themenblock „Digitales“ ging es auch dieses Jahr wieder um den Ausbau von Breitband, 5G und sonstigen darauf bezogenen Themen. Kellner fordert hier, dass „Geld in die Hand genommen werden muss“ und dass der Staat die Förderung diesbezüglich voranbringen müsse. Der Haushalt 2019 sieht zur Zeit noch weitere 12 Millionen vor, damit das Internet in Deutschland ausgebaut werden kann.
Telekom und Deutsche Post Aktien müssen veräußert werden, so die FDP Generalsekräterin.
Für Die Linke müsse die Kontrolle über den Ausbau in die Hände des Staates fallen und nicht mehr „private Sache“ sein. Auch die „schwarze Null“ ist hier zu hören, welche Schindler, zugunsten der Zukunft, kippen muss. Das Deutschland vom Ausbau des Internets hinter Albanien liegt ist demütigend, so der Bundesgeschäftsführer der Linken.
Auch die SPD glaubt nicht mehr daran, dass der Wettbewerb und der Markt das regelt. Der Staat müsse die privaten Unternehmen nun zwingen, hier etwas voran zu kommen. Zur Not müsse ein einklagbares Recht auf schnelles Internet entstehen, so Klingbeil.
Die digitale Kommunikation war aber auch Thema in der Runde. Hier war sie ebenfalls wieder einer Meinung,  dass Hate Speech weiter eingegrenzt und somit die User besser geschützt werden sollten. Interessant hierbei, die CDU möchte eine „Internet-Charta“ erstellen, um das Ganze besser umsetzen zu können.

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Die Abgeordneten erspielen sich wichtige Sekunden für ihre Abschlussworte; Congress Centrum Nord, Konrad-Adenauer-Saal; Foto: Koelnmesse

Zum Ende wurde es dann Zeit, das Schlusswort zu verkünden mit der Frage „Was hat sich getan, wenn wir uns in einem Jahr wiedertreffen“. Nach Ziemiak hat sich „die Union erfolgreich für die Gameförderung eingesetzt, und zwar nicht nur für ein Jahr.“ Michael Kellner würde sich wünschen, dass wir mit der Haltung herausgehen „Machen ist besser, als wollen!“. Die FDP Generalsekretärin Linda Teuteberg hebt in ihrem Schlusswort nochmal hervor, dass E-Sport anerkannt werden müsse, dass Urheberrecht ohne Overblocking gewährleistet werden müsse und dass es wichtig sei, dass Meinungsfreiheit in Ausgleich gebracht wird. Für Jörg Schindler ist es wichtig, dass die Politik eine andere Richtung einschlägt beim Thema Digitales und Internetausbau. Der SPD Generalsekretär Lars Klingbeil wünscht sich hingegen ein verändertes Mindset mit mehr Ehrgeiz beim Thema künstliche Intelligenz, autonomes Fahren und Digitalisierung.

Das war es soweit von dem Debatt(l)e Royal, hier vom Gamescom Congress.

Ein kurzes Interview zum Gamescom Congress mit Peter Smits findet ihr hier:

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Verfasst von:

Overthinking gaming enthusiast with Twitch tendencies

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